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Fotos: Guido Stuch

Fotos: Guido Stuch

Willkommen bei Laboratorio Danza!

Willkommen zum Improvisationstanz!

Laboratorio Danza ist Carmine Romano mit professioneller Kompagnie mit Tänzer und gelegentlich Laientänzer.

Laboratorio Danza steht für Multikulturalität unabhängig von Alter und Tanzlevel, von Anfänger bis Profis. Die Themen sind immer sozialkritisch. Dinge die uns Menschen beschäftigen stehen im Vordergrund, in unserem Alltag, in unserer Gesellschaft. Alle Gefühle die wir erleben, können vertanzt werden. Wichtig ist die Bewegung zu Musik und daraus kann vieles Wunderbares entstehen und ausgedrückt – ja sogar – verarbeitet werden.

Die Besonderheiten der Menschen sollen im Tanz erlebt, verschiedene personentypische Eigenschaften gezeigt werden. Aus den verschiedenen Körpern, aus Bewegungsmustern, aus Ideen und Diskussionen der Teilnehmenden untereinander und mit dem Choreograph Carmine Romano entsteht Stück für Stück eine kreative Bandbreite an Ausdrucksmöglichkeiten. Die Freude an neuen Körpererfahrungen und Begegnungen spiegelt sich in der Choreographie.

Tanzimprovisation kann gelernt werden, indem erfahrene Tänzer die Schüler mit verschiedensten Übungen dazu bringen, ihren Körper als Ganzes wahrzunehmen. Außerdem ist das höchste Ziel der Improvisation das vollständige Sich-gehen-lassen. Dieser Zustand entspricht dem, was allgemein Flow bekannt ist, indem Zeit und Raum sich vollständig auflösen und der Tänzer nur noch reines Bewusstsein ist, das sich bewegt – oder auch nicht!

In den 1970er Jahren entstand aus avantgardistischen Tanzexperimenten die Contact Improvisation als postmoderne Tanzform. Ein sich ständig verlagernder Körper-Kontaktpunkt dient den Partnern als gemeinsame Basis, von der aus sie mit ihrem Gewicht spielen, sich aneinander bewegen und sich mit überraschender Leichtigkeit hochheben. Jede Bewegung entwickelt sich unmittelbar aus der Vorangegangenen durch die Kommunikation der Körper.

Carmine Romano, ein leidenschaftlicher Tänzer und Tanzchoreograph:

„Am Anfang jedes Tanztrainings stehen die Menschen, die miteinander tanzen möchten. Sie und das gewählte Thema sind immer die Bezugspunkte für meine Choreographien. Die Choreographie wächst mit der Vielfalt der Teilnehmenden.“

Grundbegriffe der Entwicklung einer Choreographie sind: der „gemeinsame Nenner“, und „die Übersetzung“. Der gemeinsame Nenner sucht das Verbindende zwischen den unterschiedlichen Körpern, das gemeinsam ausgeübt zu einer Harmonie der Bewegungen führt. Die Übersetzung sucht nach Möglichkeiten die Bewegung der einen TänzerIN in die Möglichkeiten der/s anderen TänzerIN zu übertragen, so dass wieder eine Harmonie der Bewegungen entstehen kann.

Bewegung ist, phänomenologisch betrachtet, der Vermittler zwischen Mensch und Welt, das Medium, mit dem und über das der Mensch die Welt erfasst (Merleau-­Ponty 1974, Walden­fels 2009; 1985).

Und diese Welt stellt sich aus sozialwissenschaftlicher Sicht immer als Sozial­- und Kulturwelt dar, ebenso wie Bewegungen nicht anthropologisch gegeben sind, sondern als Sozial­- und Kulturtechniken verstanden werden: als Kulturtechniken insofern sie Wissensbestände in der körperlichen Erfahrung aktualisieren, beglaubigen oder unterlaufen. Als Sozialtechniken insofern sie mit Ordnungssystemen, Machtverhältnissen und Bedeu­tungsstrukturen des Sozialen verbunden sind, wie z.B. geschlechtsspezifische Körper- und Bewegungssprachen.

„Soziale Choreografie“ verstehe ich doppeldeutig: zum einen als konkrete räumlich-­zeitliche Organisationsformen von Körpern, die sich interaktiv aufeinan­der beziehen bzw. interkorporal sind (z.B. bestimmte Schauplätze). Zum anderen verwende ich „soziale Choreografie“ als ein Konzept, das darauf abzielt, eine Verbindung von Sozialem und Ästhetischem herzustellen und dem Ästhetischen eine fundamentale Rolle bei der Beschreibung des Sozialen – sowohl in seinen Strukturen wie in Interaktionen – zuzuschreiben. Als Konzept fokussiert es auf die Räumlichkeit und Zeitlichkeit des Sozialen, das hier als eine in der Bewegungsorganisation generierte emergente Ordnung (Luhmann) von In-­ und Exklusion, von Marginalisierung und Macht, aber auch von Subversion, Transformation oder Revolution gedacht werden kann.